Alle reden vom Wetter. Thomas Henriksson nicht. Der Schwede malt das Wetter. Und steht damit in einer ehrwürdigen Tradition. Zu Recht, denn die Naturgewalten machen uns doch immer gerne einmal wieder klar, wie gerade in Birma, welch hilflose Winzlinge wir doch sind. Dafür kann, so wird sich Thomas Henriksson gedacht haben, ich es aber gestalten, auf der Leinewand ... Früher malten die Künstler (oder bildhauerten es gar!) das Wetter als Vorkommnis in einem erzählerischen Zusammenhang. Seit der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert aber wurde Wetter als eigenes Thema aufgefasst. Zu den Vorreitern gehörte Johan Christian Clausen Dahl (1788-1857), der Freund Caspar David Friedrichs. Hier stand auf einmal die konkrete Beobachtung der Naturphänomene im Vordergrund.

Bei Thomas Henriksson ist der Entwicklungsprozess weiter gegangen, wie man in der Wilde Gallery sehen kann. Er bearbeitet Wetter ästhetisch. Da hat eine Wolke schon mal eine rechteckige Form. Tiefschwarz, und aus ihr regnen bunte Farben. Wolken, ein Teil von Henrikssons Serie "Weather" (Wetter), werden als Farbmaterie aufgefasst. Es geht aber um Wolken, nicht um Wölkchen. Und das nicht nur in den Monumentalformaten , sondern auch in den kleineren Bildern, Sie führen zu einem Dialog mit Natur - aber auch, wegen ihrer informellen Strukturen, mit der Malerei.

Gerhard Charles Rump

galleri Olsson 2010

wetter